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Malcolm X | El Hajj Malik el-Shabbaz

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Detroit Red (1941–1952)

Detroit Red – so hieß Malcolm während seiner Gangsterzeit – war ein Drogendealer, ein Krimineller. Er war eine Gefahr für sich selbst und die schwarze Gesellschaft.

Malcolm zog nach Boston, um dort bei seiner Halbschwester Ella Collins zu leben. Während seiner Teenager-Zeit hasst Malcolm die Heuchelei der schwarzen Mitteklasse. Er verweigerte sich der Anpassung an den Lebensstil der Mittelkasse und ging auf die Straße. Dort trug er coole Kleidung, machte schnell Geld und konsumierte eine Menge Drogen.

Als Malcolm nach Omaha, Nebraska und Lansing, Michigan kam, hatte er das alte Taboo, keine weißen Frauen anzurühren, bereits vergessen gehabt. Detroit Red forderte diese alten Konventionen heraus und freundete sich mit einer weißen, verheirateten Frau an. Mit seinem Symbol der rassischen und sexuellen Eroberung protzte er vor den restlichen Schwarzen.

Malcolm wurde ein Krimineller, ein kleiner Chef, ein Ghetto-Gauner. In diesen Jahren brach er mit allen moralischen Lehren, die ihm seine Eltern in der Tradition der radikalen schwarzen Widerstandsbewegung befolgten. Wie man vermuten konnte, gelangte Malcolm auf diese Weise ins Gefängnis. Er war so tief kriminell, dass sogar seine Gefängnisinsassen ihn mit dem Namen „Satan“ riefen. Doch war es das Gefängnis, in dem Malcolm eine neue Reise begann:

Ich war ein typischer Hustler, keine Ausbildung und nichts Anständiges gelernt. Ich hielt mich für dreist und gerissen genug, mich mit Köpfchen durchs Leben zu schlagen, und war bereit, mich auf jede Beute zu stürzen, die sich mir bot. Ich hätte damals alles riskiert. Jetzt in diesem Moment, hatten sich in den Großstadtghettos Zehntausende von Jugendlichen, die gerade oder schon vor einiger Zeit die Schule abgebrochen haben, als Hustler mit irgendwelchen dunklen Geschäften über Wasser, genauso wie ich es damals tat. Und unausweichlich geraten sie mehr und mehr in immer tiefere Abgründe von Gesetzlosigkeit und Unmoral. Hustler, die rund um die Uhr aktiv sind, kommen nie dazu, sich mal in Ruhe klarzumachen, in was für einem Dschungel sie sich bewegen. Das Leben eines Hustlers ist von früh bis spät ganz praktisch und durch eine unbewusste Ahnung davon bestimmt, dass sich sofort die anderen hungrigen und ruhelosen Füchse, Marder, Wölfe und Geier ohne zu zögern auf ihn stürzen und ihn zu ihrer Beute machen würden, sobald er sich auch nur einen Moment ausruhen oder nur eine Sekunde in seiner Wachsamkeit nachlassen würde. (Autobiographie, S. 123 – 124)